Samstag, August 19, 2023

Mittwoch, Februar 15, 2012

Umweltsünderpreis 2011: Atomkonzern TEPCO (Japan) und die IAEA

Den Umweltsünderpreis 2011 (www.Antiaward.com) teilen sich der japanische Atomenergiekonzern TEPCO und die International Atomic Energy Agency (IAEA) für ihr buchstäblich grenzenloses Versagen, dass eine Naturkatastrophe zu einer von Menschen zu verantwortenden Umweltkatastrophe werden konnte.

Dem Atomenergiekonzern TEPCO ist vorzuwerfen, seine Atommeiler nicht nur unzureichend gegen Tsunamis geschützt, sondern obendrein Atommeiler wie eine Reihenhaussiedlung gebaut zu haben, wodurch ein SERIEN-GAU provoziert wurde, in dessen Folge ca. 100.000 Japaner ihre Heimat verloren und unverschämte Mengen radioaktiv verseuchten Kühlwassers in die Weltmeere eingeleitet wurden anstatt sie in beispielsweise Öltankern zwischenzulagern.
Der IAEA ist vorzuwerfen, dass sie die Tsunami-Risiken der Anlage aktenkundig machte, aber der Öffentlichkeit verschwieg, dass TEPCO den Nachbesserungsforderungen nicht nachkam. Die IAEA stellte mit Fukushima einmal mehr unter Beweis, dass sie nichts weiter als Lobbyismus für die Atomwirtschaft treibt und deshalb ihren Aufsichtspflichten nicht genügt.

Mittwoch, Dezember 28, 2011

NABU-AntiPreis: "Dino des Jahres 2011" für AIDA und TUI Cruises

Aus Profitgier fahren Kreuzfahrtschiffe mit gitigem Schweröl
Pressemitteilung NABU

Der NABU verleiht Deutschlands peinlichsten Umweltpreis in diesem Jahr an die Kreuzfahrtunternehmen AIDA und TUI Cruises. „Ihre angeblich ‚Weißen Flotten‘ sind in Wahrheit dreckige Rußschleudern, denn die Kreuzfahrtschiffe fahren auf hoher See immer noch mit giftigem Schweröl“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Damit stößt ein einziger Ozeanriese auf einer Kreuzfahrt so viele Schadstoffe aus wie fünf Millionen Pkw auf der gleichen Strecke. Die Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen ließen sich leicht vermeiden, aber aus Profitgier verweigern die deutschen Reeder bislang die Verwendung von Schiffsdiesel und den Einbau von Abgastechnik wie etwa Rußpartikelfilter.“

Stellvertretend für die gesamte Hochseeschifffahrt verleiht der NABU den „Dinosaurier des Jahres 2011“ an Michael Thamm, Präsident AIDA Cruises, und Richard J. Vogel, Vorsitzender TUI Cruises. „Sie sind die Speerspitze der überaus lukrativen deutschen Kreuzschifffahrt. Sie dekorieren ihre Schiffe mit schönen Schlagworten wie Wohlfühlen, Fahrtwind und Seeluft – aber aus den Schornsteinen ihrer Luxusliner kommen enorme Mengen giftiger Schadstoffe. Von wegen Seeluft und Traumschiff! Für Küsten- und Hafenbewohner und die Umwelt sind sie der reinste Albtraum“, betont der NABU-Präsident. Tatsächlich ließen sich die bedrohlichen Emissionen eines Schiffs sehr leicht durch die Umstellung von Schweröl auf schwefelarmen Schiffsdiesel und eine geringere Fahrtgeschwindigkeit verbessern: „So lassen sich Schwefeldioxid und Feinstaub um bis zu 90 Prozent reduzieren, und der Ausstoß von klimaschädlichen Rußpartikeln verringert sich um mehr als 40 Prozent“, erläutert Dietmar Oeliger, Leiter der NABU-Verkehrspolitik.

„AIDA und TUI übertrumpfen sich mit aufwendigster Unterhaltung an Bord, nichts ist zu teuer für Restaurants, Wellness und Casinos – aber für einen Rußpartikelfilter ist angeblich kein Geld da.. Das ist Heuchelei!“, kritisiert NABU-Präsident Tschimpke. „Es ist völlig unverständlich, wie die Veranstalter von Kreuzfahrten derart mutwillig ihr größtes Kapital, nämlich eine intakte Natur aufs Spiel setzen.“ Mit der Kampagne „Mir stinkt’s! Kreuzfahrtschiffe sauber machen!“, will der NABU Kreuzfahrt-Kunden aufklären und die Reeder zur Einhaltung von Umweltstandards verpflichten. Tatsächlich beweisen etliche Studien die verheerenden Auswirkungen der dreckigen Schiffsabgase: Sie sind verantwortlich für rund 50.000 vorzeitige Todesfälle allein in Europa, sie überdüngen Meere und versauern Böden und nicht zuletzt tragen sie auch erheblich zum bedrohlichen Klimawandel bei: Die schwarzen Rußpartikel aus den Schornsteinen lagern sich auf dem Eis der Arktis ab und beschleunigen das Abschmelzen. „Das schlechte Gewissen der Reedereien wird in ihren Verkaufsbroschüren wegroutischiert. Die meisten Fotos in Katalogen und im Internet sind nachbearbeitet, der Kunde soll die Abgasfahne, die aus den gigantischen Schornsteinen aufsteigt, nicht sehen. Tatsächlich aber verpestet allein die AIDA Flotte die Luft ähnlich stark, wie alle deutschen Autos zusammen“, so Oeliger.

„Auch die Politik versagt, indem sie Schiffen auf hoher See einen Schadstoffausstoß erlaubt, der x-tausendfach über den Grenzwerten liegt, die Pkw und Lastwagen an Land einhalten müssen“, kritisiert Tschimpke. „Aber die Reeder müssen nicht auf Vorgaben warten – sie könnten heute schon der massiven Umweltzerstörung endlich ein Ende bereiten.“ Mit der Verleihung des Dinosauriers an AIDA und TUI Cruises hofft der NABU, den überfälligen Sinneswandel zu beschleunigen. „AIDA und TUI Cruises präsentieren sich in ihren Hochglanz-Werbebroschüren gerne als vorbildlich umweltfreundlich. Beide Kreuzfahrtriesen haben die wirtschaftliche Kraft und das Innovationspotenzial der gesamten Schiffsbranche den ökologischen Weg zu weisen. Die Reedereien müssen endlich auf Schiffsdiesel umsteigen und insbesondere bei den geplanten Neubauten moderne Abgastechnik einbauen. Schluss mit der Luftverpestung auf hoher See und in den Häfen“, fordert Tschimpke.

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Anmerkung der Umweltwoche-Redaktion: Die Preisverleihung hat neben dem öffentlichkeitswirksamen und informativen Gehalt auch dahin Wirkung, dass die kritisierten Unternehmen sehr rasch mit positiven Absichtserklärungen reagierten. Dennoch erscheint politisches Handeln erforderlich, denn mit bloßen "Selbstverpflichtungen" kommen Umweltsünder nicht zur Räson.

Mittwoch, September 16, 2009

Angelika Zahrnt erhält Deutschen Umweltpreis

Pressemitteilung vom 16. September 2009
BUND-Ehrenvorsitzende Angelika Zahrnt erhält Deutschen Umweltpreis

Berlin: Angelika Zahrnt, Ehrenvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), erhält den von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt vergebenen Deutschen Umweltpreis 2009. Die Stiftung würdigt mit dieser Auszeichnung eine „Freundin der Erde“, die sich seit mehr als zwei Jahrzehnten für den Schutz der Natur und Umwelt engagiert.
Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: „Wir freuen uns mit unserer Ehrenvorsitzenden, dass ihr langjähriges und vielfältiges Engagement eine so große Anerkennung findet. Angelika Zahrnt hat schon als stellvertretende Vorsitzende maßgeblich dazu beigetragen, den BUND als einen Verband zu profilieren, der die Debatte um ein zukunftsfähiges Deutschland maßgeblich voranbringt.“
Angelika Zahrnt ist seit 1985 Mitglied des BUND-Arbeitskreises Wirtschaft und Finanzen, war von 1990 bis 1998 stellvertretende und von 1998 bis 2007 Vorsitzende des BUND. Sie hat das Konzept der Ökosteuer mit auf den Weg gebracht. Sie hat – vor allem als treibende Kraft der beiden Studien über ein zukunftsfähiges Deutschland – die Nachhaltigkeitsdebatte entscheidend vorangebracht. Während ihrer Amtszeit als Vorsitzende hat der BUND über 50000 neue Mitglieder gewonnen.

Weiger: „Angelika Zahrnt hat auch erheblich zur Professionalisierung des BUND beigetragen. Dass wir heute der größte Umweltverband Deutschlands sind, ist auch ihr Verdienst.“

Eine Text- und Bildergalerie zu Angelika Zahrnt finden Sie im Internet unter

http://www.bund.net/bundnet/presse/bild_und_ton/ehrenvorsitzende/

Dienstag, Dezember 30, 2008

NABU tadelt mit Preisverleihung Bundeswirtschaftsminister

Ein Bremsklotz in Sachen Klimaschutz

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos ist „Dinosaurier des Jahres 2008“

Berlin - Der NABU hat Bundeswirtschaftsminister Michael Glos mit dem „Dinosaurier des Jahres 2008“ – Deutschlands peinlichstem Umweltpreis – ausgezeichnet. „Trotz aller Warnungen vor den ökonomischen Folgen des Klimawandels hat sich Bundeswirtschaftsminister Glos als hartnäckiger Bremsklotz in Sachen Klima- und Umweltschutz hervorgetan“, begründete NABU-Präsident Olaf Tschimpke die Wahl.

Glos Öko-Bilanz sei katastrophal: Beim Kernstück der europäischen Klimapolitik - dem Handel mit Verschmutzungsrechten - habe sich der Minister von Anfang an dafür ausgesprochen, dass die Stromkonzerne und möglichst viele Industriezweige auch in Zukunft alle Berechtigungsscheine zum Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase kostenlos erhalten. Wider besseres Wissen habe er gezielt Verunsicherung in der Bevölkerung über eine angebliche Stromlücke geschürt, um die zunehmenden Proteste und Vorbehalte gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke aufzuweichen und für die Atomenergie zu werben. Gar nicht zu reden von der blödsinnigen Forderung nach einem Billigtarif für Atomstrom.

„Es ist schamlos, wie vehement der Bundeswirtschaftsminister als verlängertes Sprachrohr der Atomlobby für diese Steinzeit- und Risikotechnologie kämpft und gleichzeitig den Ausbau der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungstechnik blockiert. Statt Großkraftwerke auf Basis von Atomkraft und Kohle brauchen wir dezentrale Anlagen für die Strom- und Wärmeversorgung, den Ausbau erneuerbarer Energien und wirksame Maßnahmen für mehr Energieeffizienz“, forderte Tschimpke. Der Bundeswirtschaftsminister solle sich lieber mal Gedanken darüber machen, wie die Atomkonzerne stärker an den Mehrkosten der Atomenergie beteiligt werden können. „Sowohl bei der Suche nach einem geeigneten Endlager für den wachsenden Atommüllberg als auch bei der Sanierung von Altanlagen wie der Asse sollten die Stromkonzerne finanziell in die Pflicht genommen werden“, erklärte der NABU-Präsident.

Der Bundeswirtschaftsminister sei auch zu weiten Teilen dafür verantwortlich, dass das Energie- und Klimapaket der Bundesregierung so verwässert wurde, dass sich damit die notwendige Reduzierung der Treibhausgase in Deutschland um 40 Prozent bis 2020 gegenüber dem Basisjahr 1990 nicht erreichen lässt.

Die Förderung zukunftsträchtiger Wirtschaftszweige und Technologien überlasse Glos lieber dem Umweltministerium und dessen Klimaschutzinitiative. „Hätte er sich mit seiner Forderung durchgesetzt, auch die Energiekonzerne weiterhin mit kostenlosen Emissionsrechten zu beschenken, dann stünden jetzt sogar noch weniger Mittel für innovative Umwelttechnologien zur Verfügung“, erläuterte Tschimpke. Mit Blick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise sei ihm außer Steuersenkungen für Umwelt- und Klimasünder nichts eingefallen. Im Gegenteil, als einer der ersten habe er die Klimaschutz-Auflagen für die Autoindustrie in Frage gestellt und damit ein wichtiges Instrument zur Senkung des Schadstoffausstoßes im Verkehr torpediert.

„Herr Glos hat sich die Trophäe redlich erarbeitet. Leute wie er sind schuld daran, dass eine zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschaftspolitik in Deutschland immer wieder auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben wird“, so der NABU-Präsident.

Mit dem „Dinosaurier des Jahres“, der aus Zinn gegossenen und 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die Summe ihres Gesamtwerkes in Sachen Umweltschutz als besonders antiquiert erwiesen haben. Weitere prominente Dino-Preisträger sind u.a. der frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerhard Sonnleitner sowie Air-Berlin-Chef Joachim Hunold, der die Trophäe im vergangenen Jahr erhielt.

Für Rückfragen:
Kathrin Klinkusch
NABU-Pressesprecherin